Quelle: Aichacher Nachrichten vom 04.05.1992

Die Gaulzhofener sind nicht zu schlagen

Dritter Sieg beim Maibaumwettbewerb der AN

Von unserem Redaktionsmitglied Theo Seel

Aichach
Zum drittem Male nach 1980 und 1989 haben die Gaulzhofener den ersten Preis beim Maibaumwettwerb der Aichacher Nachrichten gewonnen. Obwohl die „Qualität" der Maibäume heuer viel besser war als in den vergangenen Jahren, holten sich die „Spätheimkehrer" wieder die 150 Liter Bier. Knapp dahinter kamen Schönbach und Untergriesbach auf Platz zwei und drei.

Schlicht und natürlich: Der Siegerbaum aus Gaulzhofen.
Schlicht und natürlich: Der Siegerbaum aus
Gaulzhofen.
 

Schöne Zeichen aber zuviel Schmiedeeisen. Das brachte den Todtenweisern deutlichen Abzug beiden Punkten.Schöne Zeichen aber zuviel Schmiedeeisen. Das brachte den Todtenweisern deutlichen Abzug
beiden Punkten.

	 	 	 Viel Arbeit haben die Hauswieser in ihre Maibaumzeichen investiert. Sogar die Patina der Kirch- turmkuppel ist wiedergegeben.
Viel Arbeit haben die Hauswieser in ihre Maibaumzeichen investiert. Sogar die Patina der Kirch- turmkuppel ist wiedergegeben.

Ein natürlicher Baum, dezent, ohne viel Schnickschnak, das ist es immer wieder, was die Maibaum-Jury - diesmal aus der stellvertretenden Kreisbäuerin Cilli Riemensperger, Kreisheimatpfleger Wolfgang Sellmeier, dem Pöttmeser Heimatpfleger Niko Buchner und dem aus dem gleichen Ort kommenden Trachtler-Vorsitzenden Anderl Krammer, sowie Theo Seel von den Aichacher Nachrichten bestehend - so beeindruckt. Obwohl die Aufsteller des Baumes, die „Spätheimkehrer", heuer auf den gewachsenen, grünen Spitz des ansonsten natürlichen Baumes verzichtet hatte. Er wurde leider abgesägt, um dem Maibaum mehr Festigkeit zur geben, nachdem der Orkan „Wiebke" vor zwei Jahren die Halterung des „Traditionsstangerls" verbogen hatte Doch ansonsten ist der Gaulzhofener Mai bäum das was er symbolisieren soll: Zeichei des Lebens, das vergänglich ist.
Der zweite Gewinner des Wettbewerbs die Schönbacher Dorfgemeinschaft, hat dage gen einen ganz anderen Maibaum aufgestelll Der ist haltbar, für Jahre, weil geschält um weißblau bemalt. Zwar könnte nach Meinun; der Jury die Ringelung etwas schräger gestell werden, damit der Baum mehr optische Höh bekommt, doch ansonsten beeindruckten di sehr schönen Zeichen aus dem dörflichen Le ben und vor allem der von allen acht begut achteten Maibäumen am schönsten beurteilt Platz. Die Schönbacher können sich über 10i Liter Freibier freuen.

Kunststoff brachte Abzüge

Am schönen Standort hapert es leider im mer noch etwas beim Drittplatzierten in Un tergriesbach. Auch dort hat die Grillgemein schaft wieder einen Naturbaum mit den altei Trachtenfiguren aufgestellt, leider aber wiede mit Kunststoffkränzen. Beides brachte Abzu] bei den Punkten. Für sie gibt es diesmal 50 Li ter Freibier. Ermöglicht haben es auch heue wieder die Brauereien aus Kühbach, Pöttms: und Obergriesbach.
Eine sehr schöne Platzgestaltung beein druckte die Kommission auch beim vierten des Wettbewerbs in Wiesenbach. Auch sons haben die wenigen Leute vom „Hühnerstall e.V." tolle Arbeit geleistet. Vor allem weil sie im Gegensatz zu größeren Orten, den Mai-baum mit Muskelkraft aufstellten. Großes Lol bekamen heuer die Haunswieser. Sie beteilig ten sich erneut am Wettwerb, obwohl sie vo drei Jahren nur den sechsten Platz erreichten Damals wurde ihnen ihr unterer Kranz • schmiedeeisern und mit Blechtafeln verziert -arg angekreidet. Heuer fand die Jury einen Na turkranz aus Fichtenreißig vor. Was aber Mi nuspunkte brachte, war unter anderem de oben leider aus unerklärlichen Gründen abge sägte Stamm. Er war zudem unnatürlich glatt gehobelt. Für die Kommission war das eigent lich bedauerlich, denn ansonsten sind gerade die Zeichen am Haunswieser Maibaum se henswert. Trotzdem Hochachtung, denn dii Haunswieser halten es wohl nach der Devisi „Dabeisein ist alles" - im Gegensatz zu ande ren Gemeinden, die auch schönere Bäume aufstellten als vor einigen Jahren, als sie sich am Maibaumwettbewerb unserer Zeitung be teiligten.
Auf den weitern Plätzen folgten Gundels dorf, Todtenweis - gelungene Schilder, abei vielzuviel Schiedeeisen an den Halterunger und im Kranz - und Grimolzhausen.